Die Gewerkschaft der Taxi- und Mietwagenfahrer (TMF) nimmt im Hinblick auf die erhobenen Vorwürfe der Gewerkschaft Verdi wie folgt Stellung:
Die TMF ist keinesfalls eine Vereinigung von Taxiunternehmern, sondern ausschließlich von Arbeitnehmer(innen) im Taxi- und Mietwagenbereich gegründet. Mitglieder sind aus-schließlich Arbeitnehmer(innen).
Diese haben sich in den letzten Jahren enttäuscht über die bestehenden Gewerkschaften gezeigt, weil diese die Interessen der Taxi- und Mietwagenfahrer nicht wahrgenommen haben und auch mit der Materie im Taxi- und Mietwagenbereich zumeist keine ausreichenden Erfahrungen besitzen.
Eine tatsächliche und gute Interessenvertretung der Gewerkschaft Verdi, welche auf den Erhalt der Arbeitsplätze in diesem Bereich und auch auf „guten Lohn für gute Arbeit" abzielt, ist nach Einschätzung der Gewerkschaft TMF nicht erfolgt.
Die TMF ist nicht gegen die Einführung des gesetzlich geregelten Mindestlohnes, soweit die Rahmenbedingungen geschaffen werden und der Erhalt der Arbeitsplätze gewährleistet ist.
Aus der Sicht der Gewerkschaft TMF ist der gesetzliche Mindestlohn auch zu tief bemessen.
Es nützt jedoch kein gesetzlicher Mindestlohn, soweit Arbeitsplätze mit der Einführung nicht mehr bestehen bzw. aufgelöst werden. Die Arbeitsnehmer(innen) wollen neben den gesetzlichen Mindestlohn auch die Arbeitsplätze erhalten wissen. Dies ist auch das vorrangige Ziel der Gewerkschaft TMF.
Die Gewerkschaft Verdi hat sich aus der Sicht der Gewerkschaft TMF die letzten 24 Jahre noch nicht einmal annähernd um die Strukturen und Inhalte des Taxi- und Mietwagen-branche gekümmert. Diese ist weder gegen die bisherigen prekären Arbeitsbedingungen (hoher Arbeitsdruck, schlechte Bezahlung) vorgegangen, noch hat diese die Arbeit-nehmer(innen) aus der Sicht unserer Gewerkschaft ausreichend vertreten.
Im Übrigen hat auch die Gewerkschaft der Piloten und Lokführer eine Interessenvertretung, weswegen diesseits nicht verstanden wird, warum eine Gewerkschaft wie Verdi diese Interessenvertretung den Taxi- und Mietwagenfahrern absprechen will.
Mit Freude betrachten wir jedoch, dass die Gewerkschaft Verdi die Gewerkschaft TMF bereits jetzt als Konkurrenz ansieht.